Unsere gemeinsamen Wertvorstellungen sind die Ideale der 1815 von Jena ausgehenden Studentenbewegung ("Burschenbewegung"). Ihre Gründer - angeregt durch Friedrich Ludwig Jahn, Friedrich Friesen und Ernst Moritz Arndt - wollten mit dieser Bewegung das damalige Studententum "moralisch verbessern" und in einer Zeit der Zerrissenheit (deutsche Kleinstaaterei) die deutsche Einheit zunächst wenigstens in der Studentenschaft verwirklichen.
Die Burschenschaften erkannten damit die Verantwortung jedes Einzelnen für das gesamte Volk (bzw. die Gesellschaft, wie für heute sagen würden) und den Gedanken der deutschen Einheit als erstrebenswerte Leitziele und begannen in diesem Sinn die Erziehung ihrer Mitglieder zu innerlich freien, sittlichen und ehrenhaften Persönlichkeiten. Dabei stellten sie sich nicht nur gegen die damals vorherrschende Kleinstaaterei sondern setzten sich auch ein gegen Fürstenwillkür und für Meinungsfreiheit und Mitbestimmung der Bürger in der Politik.
Auch heute noch wollen wir Burschenschafter unsere Mitglieder zu politisch - nicht parteipolitisch - denkenden Menschen erziehen . Wir bemühen uns deshalb nach Kräften, für ein freies und geeintes Deutschland in der Gemeinschaft der Völker zu wirken.
Das erste deutsche Parlament in der Frankfurter Paulskirche (1848) bestand aus vielen Burschenschaftern ("Burschenschafterparlament"), an ihrer Spitze als Präsident der Nationalversammlung der Burschenschafter Heinrich von Gagern. "Demagogen" wie Carl Schurz (später US-Innenminister), Fritz Reuter, Hoffmann von Fallersleben (Deutschlandlied) waren ebenso Burschenschafter wie viele Teilnehmer am Hambacher Fest im Jahre 1832, bei dem die schwarz-rot-goldenen Farben der Burschenschaft zu den Farben der demokratischen Bewegung in Deutschland wurden.